Im Dickicht (2024)
Experimental, AT 2024, digital, 8min, color, 4k DCP, 5.1 Surround, no dialogue
Durch das Einwirken von Flüssigkeit auf das erweiterte Kameraglas während des Aufnahmeprozesses schreibt sich eine bleibende Verfremdung in das filmische Bild ein. Die daraus resultierenden Unschärfen und Bewegungsabläufe abstrahieren scheinbar konkrete Naturmotive bis zur Unkenntlichkeit.
Gras über etwas wachsen lassen.
Sich verschwommen erinnern.
Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen.
Der Experimentalfilm “Im Dickicht” ist inspiriert von der interpretativen Kraft solcher und ähnlicher Metaphern. Der Titel bezieht sich dabei auf einen Naturbegriff, der oft als Sinnbild für die Komplexität menschlicher Wahrnehmung dient.
Unschärfe an unerwarteten Stellen, unnatürlich wirkende Schatten und seltsam anmutende Lichtverhältnisse können darauf hindeuten, dass Bilder möglicherweise durch künstliche Intelligenz erzeugt wurden. Obwohl die Abstraktionseffekte dieses Films mit physischen Mitteln – als eine experimentelle Interpretation des „In-Kamera-Effekts“ – und durch Geschwindigkeitsmanipulation erreicht wurden, spielt der Film bewusst mit diesen Formen der Verfremdung: Die flimmernden, unscharfen und überlagernden Bilder von Wäldern und Wiesen lassen sich nur noch schemenhaft als solche erkennen. Der Begriff „Dickicht“ findet somit auch seine Entsprechung in der dichten Überlagerung und Akkumulation von Bild- und Tonebenen.
Regie/Produktion/Sound:
Katharina Pichler
Kamera:
Harry Kemp
Montage:
Katharina Pichler
Harry Kemp
Farbe:
Arno Friebes
Fördergeber:innen:
BMKÖS
CINE ART Land Steiermark
Kulturamt Stadt Graz